Medien und Informatik – Warum bereits in der Volksschule?

Immer wieder finden wir uns mit dieser Frage konfrontiert. Nun ist es nicht so, dass wir darüber entscheiden könnten, denn der Neue Aargauer Lehrplan/LP21 schreibt diesen Bereich verbindlich vor. Aber wir können uns die Beweggründe dafür vor Augen führen, um die Notwendigkeit zu erkennen.
Computer und Smartphones sind privat bereits lange Realität. Die Kinder nutzen sie. Also sollten sie lernen, verantwortungsbewusst und erfolgreich damit umzugehen. Wie schütze ich meine Daten? Wie gehe ich mit den Informationen anderer um? Wie erkenne ich Cybermobbing? Wie komme ich an Informationen zu einem bestimmten Thema? Wie funktioniert diese Kommunikation? …
Im Unterricht: Erklären mit zwei, drei Computern und alle anderen Kinder schauen zu: Das funktioniert nicht. Und die SchülerInnen können die vorgeschriebenen Lernziele nicht erreichen!
Die SchülerInnen müssen selbst Erfahrungen mit den Medien und der Welt der Informatik sammeln können. Und dies unter fördernder Führung der Lehrperson, die kein anderes Ziel verfolgt, als das Kind in der kompetenten Nutzung dieser Technik anzuleiten. Da muss jedes Kind mitmachen können.
Es geht bei Informatik auch um Allgemeinbildung, etwas, das die Kinder im späteren Leben selbstverständlich können müssen. Und es geht auch um Chancengleichheit.
Die Informatik schult grundlegende Fähigkeiten im Denken, im Gestalten sowie im konstruktiven Handeln. Dabei zeigt sich, dass vieles in den Grundlagen nicht neu ist. Gleich wie das textile und technische Gestalten oder das bildnerische Gestalten (Zeichnen) fördert die Informatik die Kreativität. Davon profitieren alle Kinder, die später einen kreativen oder auch einen handwerklichen Beruf erlernen. Ausserdem kommt das Konstruktive hinzu: Die Ideen und Konzepte stehen am Anfang, aber dann müssen sie umgesetzt werden, die Konstruktion muss funktionieren.
Neu ist also, dass die Schule mit dem Informatikunterricht diese Ziele und Anforderungen den aktuellen alltäglichen Gegebenheiten unserer Gesellschaft anpasst. Würde sie das nicht tun, wären unsere Kinder und Jugendlichen schlecht auf die Realität, den Alltag und die beruflichen Anforderungen vorbereitet.